Am Sonntag, dem 8.9.2019 fuhren wir von Overath los um zu unserer 1. Zwischenstation Bad Säckingen zu kommen. Das Wetter wechselte zwischen diesig, bedeckt und heftigen Regengüssen. Mit 2 Pausen erreichten wir gegen 14 Uhr Bad Säckingen.
Der Stellplatz in Bad Säckingen liegt sehr zentral, nur wenige Schritte vom Rhein entfernt. die Stellplatzgebühr beträgt 13 Euro pro Tag und beinhaltet auch den Stromverbrauch und die Kurtaxe. Alle Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten sind vorhanden.
Der einzige Störfaktor sind die ab 6 Uhr morgens ankommenden Pkw’s, die durch das Fahren über den Schotterboden und das Türschlagen etwas Lärm verursachen.
Über einen Fußweg an den Parkplätzen und den zwischen Parkplatz und Rhein liegenden Kleingärten vorbei kommt man zum Rhein und hat sofort die alte Holzbrücke im Blick, die von Back Säckingen nach Stein in der Schweiz führt. Die Brücke ist zwar video überwacht, einen Zollbeamten haben wir nicht gesehen.
In Bad Säckingen blieben wir bis Dienstag morgen. Die nachfolgenden Bilder zeigen einiges von Bad Säckingen.
Nach einem kurzen Besuch der Schweiz gingen wir wieder zurück in die Stadt. Wir fotografierten das was unserer Meinung nach sehenswert ist und fuhren am nächsten Tag weiter Richtung Schweiz.
Dienstag morgen ging es weiter Richtung Basel und auf der Autobahn in die Schweiz. Am Zoll wurden wir direkt durch gewunken. Jetzt fingen aber auch die Probleme an. Das Handy funktionierte nicht mehr und wir hatten dementsprechend keine Navigation. Wir mussten uns auf eine alte Straßenkarte und die Wegweiser verlassen. Solange wir auf der Autobahn waren, war das kein Problem. Wir hatten aber die Absicht am Urner See auf einem Wohnmobilstellplatz zu übernachten. Also ging es hinter Luzern von der Autobahn runter Richtung Isletten. Leider war der Ort danach nicht mehr ausgeschildert und auch nicht auf der Karte zu finden. Nach einigem Suchen kamen wir dann doch noch dahin.
Der Platz enttäuschte auf ganzer Linie. Man sollte pro Stunde 1,5 Euro bezahlen und hatte dafür nichts. Weder Ver- und Entsorgung noch Strom noch einen Blick in schöne Landschaft. Man stand auf einem geschotterten Gelände hinter ein paar Büschen, von einer Felswand und einem Betriebshof umrahmt. Gott sei Dank hatte ich nur einen Parkschein für 2 Stunden gelöst. Sowie wir aus unseren Vorräten etwas gegessen hatten fuhren wir wieder auf die Autobahn. Was ich auf dieser Strecke vermisst habe, waren Möglichkeiten zum Anhalten um Fotos von der Schweizer Bergwelt zu machen. Es ging aber durch sehr viele Tunnel, der längste davon war der Gotthardt-Tunnel mit ca. 17 km.
Erst als wir in Locarno am Lago Maggiore angekommen waren, suchten wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit und fanden die beim Camping Delta. Für die Übernachtung mit Kurtaxe und Strom zahlten wir rund 55 Euro. Der Kurs wurde auf dem Campingplatz 1 zu 1 gerechnet. Egal, wir konnten erst mal ausruhen und dann am nächsten Tag weitersehen.
Kurz hinter Ascona verliessen wir dann die Schweiz und waren in Italien. Die von mir im Vorfeld herausgesuchten Wohnmobilplätze z.B. in Verbania waren entweder nicht vorhanden oder sehr ungünstig gelegen.
Wir fuhren weiter am See entlang bis Lesa-Solcio. Der Campingplatz in Solcio lag direkt am See, hatte ein gutes Restaurant und bot auch sonst alles was wir brauchten. Wir konnten uns einen Platz aussuchen und wählten einen Platz mit etwas Aussicht auf den See.
Der Ortsteil Solcio gehört nicht zu den touristischen Hochburgen, ist dafür aber ruhig. Nach einer kurzen Runde durch den Ort entschieden wir uns für einen Aufenthalt von 5 Tagen. Das Wetter war herrlich, ca. 28 – 30 Grad und man konnte sogar im See schwimmen gehen bei einer Wassertemperatur von etwa 23°.
Montags ging es dann weiter. Wir wollten auf die andere Seite des See’s. Hier hatte ich bereits eine Vorauswahl getroffen, die dann auch tatsächlich stimmte. Germignaga hatte einen sehr schön gelegenen Stellplatz direkt am Lago Maggiore und angrenzend an einen Park, in dem es auch ein Restaurant gab.
Wir blieben bis zum nächsten Morgen und fuhren dann wieder zurück. Diesmal aber nicht durch den Gotthard-Tunnel sondern durch den San- Bernhardino-Tunnel. Auf dieser Strecke bekam man deutlich mehr von den Alpen zu sehen.
Eine Übernachtung in der Schweiz ersparten wir uns, machten aber am Parkplatz Heidiland Rast.
Nachdem wir etwas gegessen hatten, fuhren wir über Bregenz und Lindau auf den Stellplatz in Scheidegg. Hierhin wollten wir ja auch schon im Mai, hatten das Vorhaben aber auf Grund des winterlichen und nassen Wetters abgebrochen. Der Stellplatz liegt direkt beim Kurhaus und etwa 20 Gehminuten vom Skywalk Scheidegg entfernt. Den wollte ich gerne sehen. Wir machten uns also zu Fuß auf den Weg. Es dauerte doch etwas länger, aber das Erlebnis war die Anstrengung wert.
Der Skywalk ist ein Aussichtsturm, den man auch mit einem Aufzug bewältigen kann. Von der oberen Plattform gehen mehrere Abzweigungen durch die Baumwipfel. An einem Ende kann man mit einer Rutsche bis nach unten kommen, wir nahmen aber den normalen Weg, der sanft nach unten bis zum Erdboden führt. Drum herum gibt es viele Möglichkeiten zum Wandern, auch an Spielplätze für Kinder wurde gedacht. Wer nach Scheidegg fährt, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Von Scheidegg aus fuhren wir am nächsten Tag nach Oberstaufen zum Stellplatz Scheiblis. Dies ist ein Ortsteil von Oberstaufen, mit dem einzigen Wohnmobilstellplatz. Oberstaufen ist ca. 3 km auf einem anderen Berg entfernt. Das war uns zu anstrengend. Wir blieben also in Scheiblis und fanden den Weg zur Talstation der Imbergbahn. Wir fuhren auf den Berg hoch, tranken uns noch einen Kaffee bzw. ein Bier in dem Bergrestaurant und fuhren dann wieder herunter.
Am nächsten Morgen fuhren wir bereits recht früh los, zunächst nach Schwangau um uns Schloss Neuschwanstein anzusehen. kurz vor 10 waren wir am Schalter um die Eintrittskarten zu lösen. Hier mussten wir uns in eine Schlange einreihen (anstellen ) und hatten eine Wartezeit von fast 1 Stunde. Nachdem wir endlich die Karten erhielten, es war gegen 11 Uhr, konnten wir an der Führung um 12:15 teilnehmen. Bei einem angegebenen Fußweg von ca. 20 -30 Minuten genügend Zeit um zu Fuß den Weg zum Schloss zu gehen. Es ging immer mit einer Steigung von um die 8 ° bergauf. Mit einigen Pausen waren wir dann gegen 11:45 oben. Es war bereits eine Menge los. Jede Führung, die alle 5 Minuten losging, wurde mit einer Nr. angezeigt die auch auf der Karte eingedruckt war. Unsere Nr. wurde exakt um 12:15 an der Tafel angezeigt und die Führung ging endlich los.
Durch einen langen Gang entlang wurde die Zimmer der Dienerschaft gezeigt. Anschließend die Lebensräume König Ludwigs und der Thronsaal. Leider durften keine Fotos gemacht werden. Nach der Besichtigung der Küche kam man in die Verkaufsabteilung wo man sich mit allem möglich „König Ludwig Tinnef“eindecken konnte. Damit war die Führung vorbei. Jetzt kann man denken was man will über den etwas verrückten König Ludwig, aber mit diesem Schloss hat er der Gemeinde Schongau eine einmalige Einnahmequelle durch den Tourismus geschaffen. Jedes Jahr werden wohl doch einige Millionen Menschen durch das Schloss geführt.
Zur Übernachtung fuhren wir auf den Wohnmobilstellplatz beim Campingbedarf in Füssen.
Füssen hat eine sehr schöne Altstadt, die wir uns am Nachmittag ansahen. Nach einer Pause an einem der vielen Cafe’s gingen wir noch zur Burg hinauf um die Aussicht über die Stadt zu geniessen. Wir wollten auch noch über den Wehrgang gehen, was aber wieder zusätzliches Eintrittsgeld bedeutet hätte. Da sich die Aussicht dadurch nicht verändert hätte, haben wir darauf verzichtet und sind dann langsam wieder zu unserem Wohnmobil zurück.
Unser nächstes Ziel war die Wieskirche. Die wollten wir uns unbedingt noch anschauen. Schon am frühen Morgen fuhren wir los und waren gegen 9:30 Uhr dort. lediglich ein Wohnmobil stand auf dem Parkplatz, so konnten wir ungestört die Kirche ansehen.
Als wir zu unserem Wohnmobil zurückkamen, waren bereits einige japanische Reisegruppen unterwegs zur Kirche. Es standen bereits 4 Reisebusse auf dem Parkplatz und bevor wir wegfuhren kamen noch 3 weitere hinzu.
Unser nächstes und auch letztes Ziel war dann der Forgensee. Wir suchten uns einen kleinen Campingplatz mit Restauration in Rieden-Roßhaupt aus, der auch einen Stellplatz davor bot. Leider war das Restaurant wegen Personalmangel geschlossen. Dennoch blieben wir hier die restlichen 2 Tage und fuhren dann Sonntags wieder nach Overath zurück.
Wir hatten 14 Tage lang traumhaftes Wetter und waren zum ersten Mal mit dem Wohnmobil im Ausland. Außerdem konnten wir unsere lang ersehnte Tour durch das Allgäu machen. Nächstes Jahr möchten wir die Reise fortsetzen ins Werdenfelser- und Berchtesgardener-Land.