Am 28.4.2017 starteten wir zu unserer 1. Wohnmobiltour für 2017. Wir fuhren gegen 10 Uhr morgens los und waren bereits um 11 Uhr auf dem Stellplatz in Mendig um im Restaurant der Vulkanbrauerei Mittag zu essen. Anschließend machten wir noch einen Verwandtenbesuch in der Eifel und kamen dann gegen 17:00 Uhr in Trier auf dem Reisemobilplatz Treveris an.
Der Stellplatz liegt direkt zwischen dem Messegelände und der Mosel. Um auf den Stellplatz zu fahren, muss man vor der Schranke eine Campingkarte ziehen. Dann kann man sich einen freien Platz suchen.
Bevor man die Campingkarte aber nutzen kann, muss diese am Automat, der sich an dem Häuschen an der Einfahrt befindet, aufgeladen werden.
Bei den Stellplätzen an der Moselseite konnte ich keine Stromsäule finden, lediglich gegenüber von den Stellplätzen sind 2 Stromsäulen mit je 8 Anschlüssen zu sehen. Um diese zu nutzen braucht man aber sehr lange Stromkabel. Bei der Ausfahrt von den anderen Sellplätzen werden die Kabel dann immer wieder überfahren.
Die Bezahlung des Stroms erfolgt durch Vorhalten der Campingkarte. Ebenso wird die Wasserentnahme bezahlt. Ich finde es sehr gut, dass man auch kleine Mengen Wasser entnehmen kann. Ver-/und Entsorgungsstation sind am Ende des Stellplatzes zu finden. Hier sind auch die Duschen und die Toiletten. Für die Nutzung wird immer die Campingkarte benötigt, wobei die Nutzung der Toiletten keine Gebühr kostet.
Für lärmempfindliche Leute ist der Stellplatz nur bedingt zu empfehlen. In den 3 Nächten in denen wir dort waren, schallte vom naheliegenden Messegelände ein starker Geräuschpegel herüber. Von etwa 18:00 Uhr bis nach Mitternacht hörte man die Bässe wummern und teilweise war auch die Musik und der Gesang zu hören.
Nach einer also etwas unruhigen Nacht, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Trier.
Nachdem wir uns ein wenig auf der Karte orientiert hatten, gingen wir über die Konrad-Adenauer-Brücke bis zur Matthiasstraße, dort standen bereits Leute an der Bushaltestelle, für uns das Signal, dass der Bus gleich kommen wird. Nach wenigen Minuten war es auch so und wir lösten unsere Karte für jeweils 2 Euro bis zur Porta Nigra. Der Rundfahrtbus stand direkt in einer Seitenstraße. Wir gingen sofort darauf zu um uns bei einer Rundfahrt erst einmal zu orientieren. Die Einzelfahrt kostete 13 Euro, wobei man an jeder Haltestelle aussteigen und später wieder in den nächsten Bus einsteigen konnte. An der Barbara-Therme stiegen wir dann aus, um diese zu besichtigen. Vom Vorplatz aus ging man über einen aus Metall angelegten Steg einmal quer durchs Gelände und konnte sich die Mauerreste ansehen. Weder meine Frau noch ich gerieten aber in Verzückung über die alten Steine bzw. Mauerreste und so war die Besichtigung der Barbaratherme schnell abgehakt.
Der Bus war aber weg und wir überlegten uns statt 20 Minuten auf den nächsten Bus zu warten
gehen wir zu Fuß zum nächsten Objekt, dem Amphitheater. Auf dem weg dorthin kamen wir auch an den Kaiserthermen vorbei und wollten erst diese noch besichtigen. Leider wurde der Fußgängerweg ohne Vorankündigung oder Hinweis gesperrt und wir konnten wieder zurück laufen. Jetzt ging es um die Kaisertherme herum zum Eingang. Hier war ich denn doch schon etwas enttäuscht. Als ich vor etwa 50 Jahren in Trier gearbeitet hatte, konnte man vom Palastgarten direkt in die Kaiserthermen gehen und auch durch die unterirdischen Gewölbe laufen, die sich wie ein Labyrinth unter dem Gelände befinden. Heute geht das wohl nicht mehr. Also gingen wir direkt weiter zum Amphitheater.
Das Amphitheater ist schon beeindruckend. Neben dem Eingangsbereich geht man über eine Steintreppe auf die Erdwälle und hat so einen Überblick von oben. Über die Steintreppen gelangt man unten in die Arena. Hinter den Öffnungen in den Seitenwänden kann man sich vorstellen, dass hier die Tiere hinter Gittern waren um zum gegebenen Zeitpunkt zum Kampf mit dem Gladiator freigelassen zu werden. Unter der Arena ist ein großer Raum, in dem sich möglicherweise die Gladiatoren aufhielten.
So allmählich hatten wir Hunger und wollten etwas essen. Leider gibt es weder im Amphitheater noch in der näheren Umgebung ein Cafe oder Restaurant wo man hätte hingehen können. Also gingen wir zur Haltestelle ds Busses und fuhren zurück in die Innenstadt. Am Porta-nigra-Platz stiegen wir aus und gingen die Simeonstraße entlang Richtung Hauptmarkt. Hier sahen wir eine Gruppe Figurenkünstler un d schauten denen eine Weile zu.
In der Simeonstraße fanden wir eine Pizzeria und kehrten hier ein. Eine halbe Stunde später gingen wir gestärkt zum Dom.
Auf Grund der „Heilig-Rock-Tage“ befand sich vor dem Dom noch ein großes Zelt. Im Dom selbst war wohl eine Veranstaltung und so beschränkte ich mich auf ein Foto innerhalb des Domes um nicht zu stören.
Vor dem Dom liegt eine Steinsäule, der sogenannte Domstein. Um diesen ranken sich einige Sagen, die irgendwie immer mit dem Teufel zu tun haben. Eine der schönsten Sagen die mir von meiner Tante, die in Trier wohnte, erzählt wurde, ging so: (Kurzform)
„Kaiser Konstantin benötigte Hilfe für den Bau des Domes. Der Teufel bot sich an ihm zu helfen, wenn er dafür mit der ersten Seele, die in den Dom geht belohnt wird. Man wollte dem Teufel natürlich keine menschliche Seele überlassen, konnte aber auf die Hilfe nicht verzichten. Dementsprechend überlegte man als erstes eine Ziege in den Dom zu lassen. Das war dann die erste Seele für den Teufel. Der tobte daraufhin und schmiss eine Säule gegen den Dom. Engel fingen die Säule aber auf und legten sie vor dem Dom ab.“
Da die „Heilig-Rock-Kapelle“ wegen der Veranstaltung geschlossen war, verschoben wir die weitere Besichtigung des Domes auf den nächsten Tag und beschlossen jetzt langsam zum Wohnmobil zurück zu gehen. Unterwegs kehrten wir noch in einem Cafe ein und gingen anschließend über den Kornmarkt zur Römerbrücke.
Von der Römerbrücke hat man einen herrlichen Blick auf die Mosel.
Der Rad/Fußweg unten an der Mosel führt direkt zum Campingplatz und dem dahinter liegenden Wohnmobilstellplatz. Am Wohnmobil angekommen setzen wir uns noch ein wenig in die Sonne, legten die Füße hoch und genossen den Tag.
Am nächsten Morgen musste ich einige notwendige Arbeiten verrichten und anschließend gingen wir nach dem Frühstück wieder los in die Stadt. Wir verzichteten aber auf den Bus und gingen direkt über die Römerbrücke. Heute wollten wir noch einmal in den Dom und vor allem die Porta-Nigra besichtigen.
Beginnen wir mit der Porta Nigra.
Es ist wohl das bekannteste römische Stadttor nördlich der Alpen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie die damals ohne die heutigen technischen Hilfsmittel solch eine Anlage bauen konnten. Die Wände bestehen aus großen Steinquadern. Man kann in der Porta-Nigra zu allen Stockwerken gehen. Im mittleren Stockwerk war eine Kirche für die ärmere Bevölkerung untergebracht. Im drüber liegenden Geschoß war ebenfalls eine Kirche, aber für die Führungsschicht vorhanden. Hier sind die Säulen mit Steinmetz arbeiten ausgestattet die erstaunlich gut erhalten sind. Vom darüber liegenden Dachgeschoß hat man einen herrlichen Blick über die Stadt. Man schaut die Simeonstr. entlang zu St. Gangolf, sieht linkerhand den Dom und schaut rechts in den Simeonstift.
Es war ein herrlicher Frühlingstag mit Temperaturen etwas über 20 Grad und so konnten wir am Hauptmarkt in der Sonne sitzen, eine Kleinigkeit zu uns nehmen und dann weitergehen in den Dom.
Dieses mal war die Heilig-Rock-Kapelle zur Besichtigung offen. Allerdings gibt es außer dem Schrein, in dem der HR aufbewahrt wurde und der zusätzlich unter Glas gesichert ist, nicht viel zu sehen.
Anschließend besuchten wir noch die Liebfrauenkirche und gingen dann durch den Kreuzgang zum Dom zurück.
Zum Kaffee trinken wollten wir gerne im Café des Landesmuseums im Palastgarten sein. Auf dem Weg dorthin gingen wir noch in die Konstantin Basilika und am Kurfürstlichen Palais vorbei. Als wir an dem von uns ausgesuchten Café ankamen, war die Terrasse voll. Innen wollten wir nicht sitzen und außen waren nur noch einzelne Plätze an den besetzten Tischen frei. Wir mögen weder beim Campen noch beim Kaffee trinken die Kuschelromantik und gingen deshalb zurück in die Stadt.
Da Sonntag war, war der Betrieb in der Stadt nicht so stark wie am Vortag. Wir hatten alte Erinnerungen an Trier wieder aufgefrischt und wir hatten vor, am nächsten Tag an der Mosel entlang zu fahren. Abends erreichte uns dann ein Anruf, der uns unseren Urlaub aus familiären Gründen abbrechen ließ.
Aber die Mosel läuft uns ja nicht weg.