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Die Weser entlang 9.2018

Die Weser entlang 9.2018 published on Keine Kommentare zu Die Weser entlang 9.2018

Sonntag, 9.9.2018
endlich! Bereits den ganzen Samstag über haben wir unser Wohnmobil gepackt, bis auf ein paar Kleinigkeiten, damit wir Sonntags bei Zeiten losfahren können. Um 9.30 Uhr fuhren wir los; über die A 4 bis Kreuz Olpe, dann auf die A45 bis Westhovener Kreuz auf die A 1 bis Unna und dann auf die A 44 bis Kassel. Hier wurde es dann etwas kompliziert. Durch die verschiedenen Baustellen konnte ich mich nicht mehr auf die Navigation verlassen und versuchte nach den Straßenschildern in grobe Richtung Hannoversch-Münden zu kommen. Mit etwas Glück bekamen wir nach kurzer Zeit wieder die richtige Richtung mit dem Navi angezeigt und waren dann auch kurze Zeit später in Hannoversch-Münden angekommen.

Wir versuchten zuerst den Wohnmobilparkplatz am Weserstein anzufahren. Es ist aber ein Großparkplatz für Busse, PKW‘s und Wohnmobile. Alles dicht beieinander. Das gefiel uns überhaupt nicht und wir fuhren auf den Wohnmobilplatz vor dem Campingplatz Tanzwerder.

Die Brücke, die zu dem Campingplatz führte ist zwar nur bis 3 t befahrbar. Da es aber die einzige Zufahrt ist und alle anderen auch irgendwie auf den Platz gekommen sein mussten, riskierte ich die Zufahrt über die Brücke.

Nachdem ich mich angemeldet hatte, suchte ich mir einen Platz aus – es waren noch etwa 5 Plätze frei -. Abends stellten wir dann fest, dass wir einen von 2 Plätzen erwischt hatten, auf denen kein Satellitenempfang möglich war. Aber vorher gingen wir erst einmal eine kleine Runde.
Der Weserstein war unser erster Anlaufpunkt. Von dort gingen wir über die alte Holzbrücke in die Stadt. Als wir am Marktplatz vorbei kamen, fing gerade ein Glockenspiel an.
Es war die Melodie vom Lied über Dr. Eisenbart, der hier in Hann.-Münden gelebt, praktiziert und gestorben war. Am Rathaus öffneten sich 2 Fensterflügel und bewegte Figuren stellten die Geschichte von Dr. Eisenbart dar. Hann.Münden ist ja auch ein Teil der Deutschen Märchenstraße und so ist in der Stadt auch häufig die Figur des Dr. Eisenbart zu sehen. Und trotz des Spottliedes über den Arzt, der Blinde wieder gehen und Lahme wieder sehen läßt, soll es sich um einen für seine Zeit sehr guten Arzt gehandelt haben.
Das Stadtbild wird durch Fachwerkhäuser geprägt. und obwohl es Sonntag war (oder gerade deswegen) war reger Betrieb in der Stadt und einige Läden hatten geöffnet. Da wir den Montag auch noch für Hann.-Münden eingeplant hatten, gingen wir nach dieser ersten Orientierung wieder zurück zum Wohnmobil.
Die Nachbarn zur rechten hatten inzwischen den Platz gewechselt. Die zur linken saßen jetzt draußen . Die Plätze waren breit genug um die Markise auszufahren und Tisch und Stühle herauszustellen. Nach ein paar höflichen Worten zur Begrüßung fing die Frau an zu erzählen und es war äußerst schwierig sie zu stoppen ohne unhöflich zu sein. Nach ein paar Minuten kannten wir fast die gesamte Lebensgeschichte. 
Am nächsten Morgen stellten wir uns 3 Plätze weiter nach hinten und hatten dann auch Satellitenempfang. Als wir das unserer Nachbarin sagten, fragte Sie direkt „Aber ihr wechselt doch nicht wegen uns“ natürlich nicht antwortete ich Ihr, es geht nur um den Satellitenempfang.

Montag, 10.9.2018
Wir gingen jetzt noch mal zum Weserstein und anschließend in das direkt vor dem Campingplatz liegende Lokal zum Mittagessen. Anschließend im Wohnmobil machten wir noch unseren Schönheitsschlaf und gingen dann noch einmal in die Stadt.

Wir besuchten dann noch die Grabstätte von Dr. Eisenbart in der St. Aegidiuskirche. Was wir dann innerhalb der Kirche zu sehen bekamen war überraschend und befremdlich zu gleich.

Innerhalb der Kirche befand sich ein Café.  Man konnte Kuchen und Eis bestellen, nahm in den rot lackierten Kirchenbänken Platz  und war erstaunt über die Wanddekoration mit Bildern einer uns unbekannten Künstlerin.
 Je länger wir in dem Café waren um so wohler fühlten wir uns. 

Am späteren Nachmittag gingen wir wieder zurück, schauten uns noch ein wenig die Nachrichten und danach WwM mit Günter Jauch an.

Dienstag, 11.9.2018

Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Bad Karlshafen.

Auf dem Weg dorthin machten wir auch einen Abstecher zur Sababurg, die als das Dornröschenschloss gilt. Eine Besichtigung war aber nicht möglich, weil die Burg wegen Renovierung geschlossen war.

Nicht weit von der Sababurg entfernt ist die Trendelburg. Die schauten wir uns auch im Innenhof an. Das Betreten ist zwar nur für Hotelgäste und Restaurantbesucher erlaubt. Wir wollten ja das Restaurant besuchen, das machte aber erst um 18:00 Uhr auf. Auch die Trendelburg gilt als Märchenschloss für das Märchen von Rapunzel und als wir die Burg wieder verliessen, sahen wir, dass vom Balkon des Turms die zum Zopf geflochtenen Haare herunterhingen.

Nach dem Besuch der Trendelburg fuhren wir dann weiter nach Bad Karlshafen.

Der Stellplatz liegt auf einer Wiese vor dem Campingplatz mit Blick auf die Weser. Die Fahrgastschiffe liegen auf der anderen Seite; können aber wegen des niedrigen Wasserstandes nicht fahren. Somit ist eine Schiffstour auf der Weser zur Zeit nicht möglich. Nachdem wir unseren Stellplatz ausgesucht und uns beider Rezeption angemeldet hatten, schauten wir uns Bad Karlshafen an.

Im Gegensatz zu Hann. Münden wirkte der Ort etwas trostlos, was aber auch durch die Baustelle, die mitten im Ort ist, verursacht werden kann. Wir gingen schnell wieder zu unserem Mobil zurück. Gegen Abend kauften wir noch ein wenig ein und verließen Bad Karlshafen am nächsten Morgen.

Mittwoch, 12.9.2018
Kurz hinter Bad Karlshafen kommt man an den Weser Sky-walk. Man riet uns davon ab mit dem Auto hochzufahren weil die Straße sehr schmal sei und mit Lkw‘s als Gegenverkehr zu rechnen sei. Es sei besser, diesen zu Fuß zu erreichen. Ich hatte keine Lust 3,5 km nur wegen eines Aussichtspunktes zu gehen. Man muß die ja auch zurück laufen und dann sind es schon 7 km. Also hakten wir den Weser Sky-walk ab und gaben in unser Navi das nächste Ziel – Höxter – ein.Wir fuhren also los und ,große Überraschung, es war genau die schmale Straße die zum Sky-walk führte, die das Navi als beste Verbindung vorschlug. Das erkannten wir aber erst als wir bereits am Parkplatz des Steinbruch ankamen, der vor dem Sky-walk liegt und dort das Hinweisschild sahen „Sky-walk 0,5 km“ sahen. Wir gingen also doch zum Sky-walk und schauten auf die Weser hinab. Selbst unser Stellplatz war zu erkennen. Für diese Aussicht hat sich der Weg gelohnt. Allerdings kann man auch bis zum Fußweg, der zu Sky-walk führt, fahren und dort parken. Man hat dann nur 300 m durch den Wald zu laufen. Die Straße war zwar schmal, ich hatte aber keine Bedenken dass wir in Schwierigkeiten kommen wenn ein LKW entgegenkommt. Man sollte halt dementsprechend um die uneinsehbaren Kurven langsam machen.

Über die Landstraße fuhren wir dann weiter Richtung Höxter. Immer wieder kam der Hinweis, dass eine Streckensperre für Fahrzeuge über 3,5 t und 2,1 m Breite eingerichtet ist. So fuhren wir über einen Umweg von mehreren km nach Höxter und kamen genau vor der Brücke, für die diese Sperrung galt, an. (Erst bei der Abfahrt  stellten wir fest, dass wir einfach unter Nichtbeachtung des Hinweises hätten weiter fahren können. Wir wären direkt am Wohnmobilstellplatz gewesen ohne eine Brücke zu überqueren.)
Da mein Fahrzeug genau 3,499 t zGgew. hat, mußte ich mir nur Sorgen wegen der Breite von 2,10 m machen. Die Verengung der Fahrstreifen wurde aber nur auf 2 – 3 m durch Baustellenleitplanken durchgeführt, der Rest war normal befahrbar. Also fuhr ich vorsichtig durch die Poller und hatte auch kein Problem da die Radbreite unter 2,1 m lag. So erreichten wir gegen Mittag den Wohnmobilstellplatz Höxter, unmittelbar an der Weser gelegen. Hier konnte es keine Schwierigkeiten mit dem Sat.-empfang geben. Alles war frei. Bauarbeiter arbeiteten an einem neuen Gebäude direkt am Eingang. Das im Stellplatzführer erwähnte Wasch-, und Toilettenhaus war mit Baustellenzäunen abgesperrt und konnte deshalb nicht genutzt werden.

Für die Stromentnahme sind zwar genügend Steckdosen vorhanden, es lohnt sich aber eine Kabeltrommel mit mindestens 25 m Kabel dabei zu haben,sonst hat man evtl. Schwierigkeiten Strom zu bekommen.

Es war Mittwoch. Und in vielen Städten und Gemeinden ist Mittwoch Markttag. So auch in Höxter.
Ein großer Teil der Fußgängerzone war mit Marktständen bestückt, darunter auch einige Imbissstände. Daher war es logisch unser Mittagessen an einem Imbissstand in Form von Currywurst mit Fritten einzunehmen. Hier kamen wir mit einer Frau ins Gespräch der wir dann auch erzählten, dass unsere nächste Station Hameln sei. Bereits hier erfuhren wir, dass die Hauptstrecke nach Hameln wegen Bauarbeiten gesperrt ist und wir deshalb besser über Beverungen nach Hameln fahren sollten.
Anschließend ging es ein wenig durch die Altstadt von Höxter. Einige schöne Fachwerkhäuser , zum Teil aus dem 16. Jahrhundert fielen uns auf.

In den Nebenstraßen sind aber auch einige Fachwerkhäuser am verfallen. Diese haben wir aber nicht fotografiert. Bei vielen Städten fällt uns auf, das die Fußgängerzonen und Straßen mit touristischem Hintergrund aufs Feinste herausgeputzt sind und die Nebenstraßen zum Teil Gebäude enthalten die kurz vor dem Verfall stehen.
Ob hier die Meinung vorherrscht „da geht ja sowieso keiner hin??

In der Nähe von Höxter ist das Weltkulturerbe Kloster Corvey zu besichtigen.

 Es liegt nur knapp 2 km von der Ortsmitte aus entfernt, also gingen wir zu Fuß  dorthin.
Der Eintritt für das Kloster sollte 9,50 Euro pro Person kosten. Lediglich die Höxteraner brauchen keinen Eintritt zahlen.Die Kirche war für 2 Euro zu besichtigen. Deshalb haben wir uns für die Kirche entschieden Nach etwa einer halben Stunde liefen  wir wieder zurück zum Wohnmobil.

Am späteren Nachmittag gingen wir nochmal in die Stadt und schauten uns diese diesesmal ohne die Marktstände an.  Es wurde aber allmählich doch kühler und man merkte den sich ankündigenden Wetterwechsel.
Wir gingen also schnell über die Brücke  zum Wohnmobil zurück. Von der Brücke aus konnte man sehen wie niedrig der Wasserstand der Weser war. Über Nacht regnete es beständig und auch am Morgen behielt der Regen zunächst die Oberhand. Davon wurde der Wasserstand der Weser aber auch nicht besser.

Donnerstag 13.09.2018.

Trotz des regnerischen Wetters wollten wir weiter nach Hameln. Der direkte Weg war jedoch wegen einer anderen Baustelle, wie wir bereits im Gespräch mit einer Höxteranerin erfuhren, gesperrt und so fuhren wir rechts der Weser entlang über Beverungen nach Hameln.

Hameln ist über die Grenzen Deutschlands hinaus als die Stadt des Rattenfängers bekannt. Am Museum ist die Figur ausgestellt.  Die im Boden eingelassenen  Steine mit einer laufenden Ratte, zeigen dem Touristen den Weg zu fast allen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Wer mag, kann auch an einer Führung mit einem – als Rattenfänger verkleideten Stadtführer – teilnehmen. Diese finden bis Ende Oktober 4 mal in der Woche statt.

Aber zurück zum Wohnmobilstellplatz. Vom Wohnmobilstellplatz Hameln wurde mir mehrfach abgeraten, da dieser im Industriegelände liegt und nicht sonderlich gastlich wirkt. Außerdem erscheint mir der Weg zur Innenstadt als Fußgänger weiter, als vom Campingplatz aus.

Wir haben deshalb den Weser-Campingplatz angesteuert, der auch 10 Stellplätze mit Strom vor dem Campingplatz aufweist. Hier steht man mit direktem Blick auf die Weser, kann die Vorteile des Campingplatzes nutzen. Dieser ist mit komplett neuem Toiletten und Duschbereich ausgestattet. Man bekommt gegen eine Gebühr von 3 Euro den elektronischen Zugangsschlüssel. Der alte Bereich für Wohnmobilfahrer steht aber ebenfalls zur Verfügung. Hier kann man z. B. kleine Mengen Wasser holen um den Wasservorrat aufzufüllen.

Der Regen hatte inzwischen aufgehört und der Himmel öffnete sich zusehends wieder.Wir machten uns also fertig und gingen in die Altstadt. Bis in die Innenstadt waren es etwa 10 Minuten Fußweg über die Thiewallbrücke.

Auch hier bestimmen Fachwerkhäuser das Bild der Altstadt.  Am Marktplatz wurde die Sage des Rattenfängers in 2 Fenstern des Hochzeitshauses figürlich dargestellt.

Auf einer Drehscheibe
erscheint durch ein geöffnetes Fenster der Rattenfänger  und hinter ihm läuft die Schar der Kinder, die dem Rattenfänger folgten.

Weiter die Straße entlang sahen wir den Rattenfängerbrunnen und viele wunderschöne geflegte Fachwerkhäuer. Im Erdgeschoss mit Geschäften und darüber mit Wohnungen.

Einige der Häuser hatten auch Namen, wie das Rattenfängerhaus oder der Rattenkrug, der ein Lokal beinhaltet.

In Hameln blieben wir bis Sonntag und gingen immer wieder in die wunderschöne Altstadt mit ihren herrlichen Häusern.

Wir besuchten das Museum und auch einige Lokale, wovon es ja genügend in der Fußgängerzone und auch außerhalb gibt.

 

Am besten gefiel uns ein von außen recht unscheinbares Lokal, was sich aber im Innern als ein kleines Prachtstück zeigte. Es war das Lokal „Pfannekuchen“.Hier kann man zwischen 42 verschiedenen Spezialitäten wählen. An manchen plätzen muß man aber auch wegen der vielen Querbalken den Kopf ein wenig einziehen. Und so sah der von mir gewählte Pfannekuchen aus, belegt mit Pilzen und mit Käse überbacken. Einfach nur lecker.

Am späten Nachmittag waren wir wieder in unserem Wohnmobil, als ich das Geräusch eines Traktors hörte. Als ich aus dem Fenster sah, war hinter mir dieser Unimog mit einem Bauwagen als Anhänger, der zum Wohnwagen umgebaut war.

Ich fragte den Besitzer, ob ich das Fahrzeug fotografieren dürfte da es doch einen gewissen Seltenheitswert unter den Campingfahrzeugen hat. Leider konnte ich keine Innenaufnahmen machen da die Frau zurückkam und die Beiden wieder weiterfuhren.

Am Sonntag war dann der Tag der Rückreise gekommen. Sonntagmorgens fuhren wir wieder zurück nach Overath. Eigentlich wollte ich an  der Weser bis zur Mündung fahren. Das heben wir uns für ein andermal auf.

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